Geschichte
Das Gründungsjahr der Hausverwaltung Schneeweiss im Jahre 1921 fällt in eine Zeit der großen Veränderungen im Wiener Wohnwesen. Bereits 1917 hatte Kaiser Karl der Erste per Verordnung über den Schutz der Mieter verfügt. Durch die von der Front heimkehrenden Soldaten entstand in Österreich-Ungarn eine Wohnungsnot, die letzten Endes zum ersten Kündigungsschutz und einer Aussetzung der Mietanhebungen geführt hatte.
Diese Veränderung führte zu einem neuen gesellschaftlichen Bedarf: Experten sollten für die ordentliche Verwaltung von Zinshäusern sorgen. Die Immobilienkanzlei Schneeweiss zählt zu den wenigen, auf diese Weise in den 20er Jahren entstandenen Hausverwaltungen. Der Urgroßvater erkannte den Trend und den Bedarf der Zeit und bemühte sich um die Erlangung einer Konzession für die Verwaltung von Gebäuden, die ihm mittels Bescheid am 14. Dezember 1921 unter Zl. MBA. V – 736/I/21 als „Konzession für die gewerbsmäßige Verwaltung von Gebäuden“ erteilt wurde.
Damit zählt das Unternehmen zu den ältesten Gewerbebetrieben dieser Branche in Wien. In den ersten zehn Jahren seiner Hausverwaltertätigkeit baute der Urgroßvater trotz schwierigster wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Janus-Versicherung sukzessive den Verwaltungsstock seiner Kanzlei auf. Wobei das nebenberufliche Ausüben von Hausverwaltertätigkeiten bis in die 1980er Jahre Usus war. Ein Klient der ersten Stunde der Kanzlei war Familie Schönthaler, einem einstigen Kapitän des k. u. k. Marinehafens in Triest. Die Häuser der Familie Schönthaler, im 4. Bezirk stehen auch heute noch, nach hundert Jahren, in der Verwaltung der Kanzlei.